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"Herr Hüpf lernt fliegen" - Ole & Paul

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Ungern beschäftige ich mich mit dem Thema Tod sowie mit der eigenen Sterblichkeit und der meiner Liebsten. Doch irgendwann tritt auch dieses recht schwierige Thema an unsere Kinder heran. Als akuter Trauerfall oder weil sie ein lebloses Tier auf der Straße entdecken. Eventuell auch weil es in Kita und Co. thematisiert wurde. Was und wie erkläre ich nun meinem Nachwuchs, was der Tod überhaupt bedeutet? Immer wieder sind in solchen Fällen Bücher für uns der Weg, ein komplexes Thema zu besprechen. Bei solch' einem sensiblen Sachverhalt, der oftmals mit intensiven Emotionen beiderseits verbunden ist, ist es äußerst wichtig, die passende Literatur zu wählen. 

Erst kürzlich habe ich euch ebenfalls aus dem Herder Verlag "Das Geschenk des Elefanten" vorgestellt und empfohlen. Eine wundervolle Geschichte, die sich mit dem Tod beschäftigt und dem Schatz an Erinnerungen, den ein geliebter Mensch zurücklässt. Heute bespreche ich "Herr Hüpf lernt Fliegen" von Ole Puls und Paul Trakies. Ein ganz zauberhaftes Bilderbuch, das einfühlsam, kindgerecht und mit einer ganz wertvollen Botschaft den Tod thematisiert. Mit wunderschönen Illustrationen unterlegt, dient es für mich nicht als Ersatz von "Das Geschenk des Elefanten". "Herr Hüpf lernt Fliegen" ist die perfekte Ergänzung dazu. Mit diesen tollen Büchern bekommt das Thema Tod Leichtigkeit, schenkt Mut und Hoffnung. Sowohl Groß als auch Klein! Eine Empfehlung von Herzen!


Josh und Vierbeiner Herr Hüpf sind schon seit langem beste Freunde. Sobald der Junge aus dem Kindergarten nach Hause kommt, rennt er direkt rauf in sein Zimmer, um dem Kaninchen von seinem bewegenden Tag zu berichten. Wenn der Nager nachts mal wieder an seinen Gitterstäben rüttelt, kuscheln sich die zwei auf dem Teppich eng umschlungen aneinander. Früher sind die beiden im Garten um die Wette gesprungen. Hierbei wurde Josh meist Zweiter. Doch in letzter Zeit hat sich viel verändert. Der Junge gewinnt die Wetthüpfen, Herr Hüpf wirkt von Mal zu Mal etwas mehr durcheinander und natürlich tut das hohe Alter des Kaninchens in puncto Gesundheit sein Übriges. 

 

Eines Nachts bemerkt Josh etwas Seltsames. Tatsächlich fliegt sein Haustier. Gleichzeitig liegt es aber auch leblos in seinem Käfig. Und das ist noch nicht alles: über Nacht hat das Kaninchen auch noch Sprechen gelernt. Perplex greift der Junge nach seinem Haustier und will es zu sich ziehen. Er hält Herrn Hüpf nun fest in seinen Armen. Doch das Kaninchen erklärt seinem Menschenfreund mit ganz viel Liebe und Empathie, dass es nun Zeit sei, sich voneinander zu verabschieden. Es sei alt und krank. Auf den Nager warte nun ein besserer Ort. Josh kann sich nur schwer von der Fellnase trennen. Er will seinen Freund für immer festhalten. Herr Hüpf bedeutet Josh, dass Festhalten auch in Gedanken möglich sei. Indem man sich an schöne Momente erinnert und an damit verbundene Emotionen. So könne er dem Kaninchen jederzeit wieder ganz nah sein.  Josh drückt Herrn Hüpf noch einmal fest und lässt den alten Nager los.



"Manchmal erzählt Josh Herrn Hüpf nichts.

Stattdessen gehen sie im Garten hinter dem Haus

ihrer Lieblingsbeschäftigung nach: Wetthüpfen.

Das früher meistens Herr Hüpf gewann.

Und das mittlerweile immer häufiger Josh gewinnt." 
(Zitat aus "Herr Hüpf lernt Fliegen" von Ole Puls und Paul Trakies)


Altersempfehlung: ab 3 Jahren 

Titel: Herr Hüpf lernt Fliegen

Text: Ole Puls

Illustrationen: Paul Trakies

Verlag: Herder Verlag

ISBN: 978-3-451-71701-7

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